Dōjō (jap): Der Ort, an dem der Weg (-> Dō) geübt wird (Dō = Weg, Jō = Ort).
Die Übung des Weges (-> Geiko) gewinnt an Inhalt und Klarheit, wenn es eine ehrliche Verbundenheit zwischen Wegschüler (-> Deshi) und Dōjō gibt. Deshalb ist in der Weglehre (-> Oshi) das Dōjō kein Trainingsraum, sondern ein heiliger Ort, den man auch noch "Raum der Erleuchtung" nennt.Die Bezeichnung Dōjō bezieht sich auf den Raum, in dem die Übung statt findet, doch sie steht symbolisch für die Beziehungstiefe eines Übenden zu seiner Kunst.
Ursprünglich kommt der Begriff Dōjō aus dem Buddhismus, wo er einen Ort der Selbstfindung und der Meditation bezeichnete. Später veränderte er seine Bedeutung, und man verstand darunter den Ort, an dem die Kampfkünste geübt werden. Der Sinn jedoch bleibt derselbe. Für jeden ernsthaft Übenden ist das Dōjō auch heute eine Stätte der Meditation und Konzentration, ein geehrter Ort des Lernens, der Brüderlichkeit, der Freundschaft und des gegenseitigen Respekts. Es ist mehr als nur ein Begriff - es steht symbolisch für den Weg der Kampfkunst.21.11.2014 - Auszug aus dem Lexikon der Kampfkünste von Werner Lind, Sportverlag Berlin, Einmalige Sonderausgabe 2001